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Pressemitteilung

ÖDP fordert bundesweiten Gedenktag gegen Massentierhaltung

Über 55.000 Schweine starben beim Brand der Schweinefabrik in Alt Tellin. Während bei uns in der ÖDP noch die Wut im Bauch vorherrscht, denken die Betreiber schon wieder ans Geschäft und hoffen auf ein schnelles Vergessen. Deshalb muss es einen Gedenktag geben!

So eine Grausamkeit gab es bislang noch nie in der Bundesrepublik: Über 55.000 Schweine sind am 30. März in der Ferkelaufzuchtanlage Alt Tellin der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD) verbrannt, erstickt oder erlitten vor Panik einen Herzschlag. Ferkelaufzuchtanlage hört sich geradezu niedlich an. Doch mit Tierliebe hatte diese Anlage nie etwas zu tun gehabt, vielmehr ging es hier um knallharten Kapitalismus, Fleischpreise drücken und Konkurrenz tot machen. Achtung vor anderen Landwirten, Anwohnern, Gesetzen, Tieren oder gar dem Leben ist bei der LFD scheinbar nicht vorhanden. Über 250.000 Ferkel wurden hier jährlich geboren. Enge und das Wachsen zum Sterben bestimmten das Leben. Seit ihrer Gründung im Jahr 1982 stellt die ÖDP das Leben in den Mittelpunkt – egal ob Mensch oder Tier. Der Fall Alt Tellin unterstreicht auf grausamste Weise unser Leitmotto: Weniger ist mehr!

18 Ställe von jeweils einer Länge über 90 Metern brannten nieder. Neben den Bildern der brennenden Anlage, die denen aus den Katastrophenfilmen glichen, war das Schreien der Schweine nicht zu überhören. Nur etwa 1300 bis 1500 Schweine sollten überleben. Von Demut der Verantwortlichen war am Brandort nichts zu spüren, vielmehr ging die Missachtung des Lebens weiter. Eine Tierschützerin schrie das Personal der Tierfabrik an, sie sollen alle Tiere aus den Ställen holen, die noch nicht brennen. Doch die Mitarbeiter taten zunächst nichts dergleichen, denn diese standen ja noch nicht in Flammen. Und Schweine auf einem umzäunten aber freien Gelände? Was für eine absurde Idee! Oder war es der Glaube an eine Brandschutztechnik, vor der nicht nur gewarnt sondern gegen die auch geklagt wurde. Darin sehen wir von der ÖDP ein kollektives Versagen von Behörden, Betreibern, Justiz und der Politik.

Noch während viele tausend Schweine im Sterben lagen, wurden neben Schaulustige vor allem Tierschützer und Journalisten auf Wunsch der Tierkapitalisten aus der Nähe der Anlage vertrieben – um jegliche weitere Dokumentation zu verhindern. Die Pressefreiheit wurde außer Kraft gesetzt! Doch es darf kein Vergessen geben. Die ÖDP fordert eine rücksichtslose Aufklärung und wir fordern, dass der 30. März zum Jahrestag gegen die Massentierhaltung erklärt wird. So wie die Gedenktage an Fukushima und Tschernobyl.

Auffällig ist das Schweigen der LFD

Wir von der ÖDP könnten das Schweigen der LFD ja akzeptieren, wenn hier tausende Schokoschweine geschmolzen wären. Aber hier wurde das Leben von über 55.000 Schweinen durch die Gier der LFD ausgelöscht. Deshalb stellt sich die ÖDP gegen jegliche Pläne, die Anlage neu aufzubauen. Laut Till Backhaus (SPD) hätte die Anlage genehmigt werden müssen, weil alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt worden seien. Vielmehr müsse geprüft werden, ob die Genehmigung überhaupt entzogen werden könne. Ein Wiederaufbau sei grundsätzlich möglich, wenn die Anlage 1:1 ohne Änderungen errichtet werden würde. In der Aussage des Landwirtschaftsministers sehen wir das Versagen der Politik. Eine Anlage, die sich gegen das Leben richtet, kann nicht die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Es sei denn, man macht eine Politik gegen das Leben. Deshalb unterstützt die ÖDP die Petition „Schluss mit der Schweinefabrik Alt Tellin!“ vom BUND und dem Tierschutzbund. Wir fordern nicht nur unsere Mitglieder auf, die Petition der beiden Organisationen auf der Landesseite in Mecklenburg-Vorpommern zu unterschreiben, sondern diese Forderung richtet sich an alle Menschen, die sich für das Leben entscheiden. Zudem fordert die ÖDP die Schließung aller Tierfabriken und die Rückkehr zu einer artgerechten Tierhaltung. Der Preis darf nicht das Argument sein, Tiere quälen zu dürfen!