Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Großbrand bei Schweinebauer zeigt Tierschutz-Mängel auf

ÖDP Mecklenburg-Vorpommern weist auf zahlreiche Mißstände hin

Ein Großbrand verwüstet nicht nur eine Schweinezuchtanlage der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD) Holding in Alt Tellin bei Jarmen (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Dabei starben dort auch mehrere Tausend Tiere. Auch eine nahe Biogasanlage wurde durch das Feuer bedroht.

Das am Morgen ausgebrochene Feuer hatte zunächst vier Ställe erfasst, gegen Mittag sprang es auf weitere Teile der Anlage über. Am Nachmittag hieß es, dass trotz des Feuerwehr-Großeinsatzes alle 18 Ställe der Anlage niedergebrannt seien

Für die Landesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) ist das Unglück Grund genug, die Gefahren der überdimensionierten Tiermast anzuprangern. Katrin Streeck: „2019 war der Betrieb schon einmal von einem Brand betroffen. Damals war die Ursache eine defekte Lüftungsanlage. Im Feuer starben seinerzeit 1.000 Schweine.“

Die brennende Anlage betreibt die Schweizer Terra Grundwerte AG. In den Ställen stehen 10.000 Sauen und 35.000 Ferkel. „Immer wieder zeigt sich, dass diese Tiermastanlagen für die Tiere nicht nur durch die Haltungsbedingungen zu beanstanden sind. Durch die dichte Aneinanderreihung riesiger Ställe stellen diese ein zusätzliches Sicherheitsrisiko für Tiere und Menschen dar“, sagt Katrin Streeck. Aus Gründen des Brandschutzes ist die ÖDP-Landeschefin überzeugt, hätte diese Anlage nie genehmigt werden dürfen.

„Für uns als ÖDP bestätigt sich erneut, dass Intensiv- und Massentierhaltung strikt abzulehnen ist“, betont Streeck. Sie fügt an: „Tiere sollen nicht leiden, um den Fleischhunger der Menschen stillen zu können. Sie sind fühlende Lebewesen und haben das Recht auf artgerechte Haltung.“

Die Bauordnung in Mecklenburg-Vorpommern schreibt in den Brandschutzregeln klar vor, dass Ställe so zu bauen sind, dass bei Bränden eine Rettung der Tiere gewährleistet sein muss. „Das scheint hier wieder nicht der Fall gewesen zu sein“, konstatiert die ÖDP-Politikerin. Aus Profitgründen würden auf engstem Raum so viele Tiere wie möglich untergebracht.Realistische

Rettungsmöglichkeiten für die Tiere im Brandfall bestehen für die Ökodemokraten nur bei frühzeitiger Brandfeststellung, kleinen Tierbeständen und einem angepassten Haltungssystem. „Voraussetzung für ein Rettung wäre, dass die Tiere optimalerweise in Buchten an Außenwänden gehalten werden“, so Streeck. Die Tiere könnten dann zum Beispiel durch verschiebbare Türen direkt von außen befreit werden, wenn der Stall brennt. „Statt bewegungsarmer Haltungssysteme oder sogar einer Fixierung von Sauen im Kastenstand, sind Haltungsformen, welche die Fortbewegung fördern, etwa durch Ausläufe, erforderlich“, macht Streeck deutlich. Die ÖDP fordert daher als Konsequenz aus dieser neuerlichen Brandkatastrophe in der Tier-Mast, dass alle baulich-technischen Brandverhütungs- und -bekämpfungsmaßnahmen ausgeschöpft werden – zum Beispiel feuerfeste Materialien, Sprinkleranlagen, Brandmauern oder feuerfeste Türen.

Zurück