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Pressemitteilung

Baltic Island Eco Resort darf nicht gebaut werden

Erst stirbt die Natur, dann der Mensch.

Erst stirbt die Natur, dann der Mensch. Der Spruch ist nicht neu, aber den Sinn hat er nicht verloren, vielmehr sind die Folgen von Umweltzerstörungen nicht zu übersehen. Doch der Mensch macht weiter. Jetzt in Dranske auf Rügen, wo eine Mega-Ferienanlage errichtet werden soll. Die Grenzen des Wachstums sind aber bereits überschritten, deshalb fordert die ÖDP ein sofortiges Projektende.

Timmendorfer Strand, Grömitz, Scharbeutz, St. Peter-Ording und viele andere ehemals kleine Orte entlang der westdeutschen Nord- und Ostsee standen einst dafür, Badeparadiese zu sein. Schöne Strände für einen erholsamen Strandurlaub. Doch das ist mittlerweile vorbei. Die polnische  Ostseeküste galt einst als naturnah und recht unberührt. Doch in den letzten Jahrzehnten wurde die Struktur immer weiter zerstört, ein Badeort wurde nach dem nächsten gebaut. Masse statt Klasse herrscht nun vor. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird durch Kapitalanlagen immer mehr auf Massentourismus gesetzt. Die Grundstruktur von Usedom ist ebenfalls weitgehend zerstört, nur innerhalb der Insel gibt es noch Restgebiete, die weitgehend verschont wurden. „Nun soll Rügen diesen Negativbeispielen folgen, in dem das Baltic Island Eco Resort errichtet werden soll. Der Urlauber, der eine naturnahe Erholung sucht, ist scheinbar nicht mehr gefragt. Wir fordern die Politik und die Umweltbehörden auf, diese Mega-Ferienanlage nicht zu genehmigen. Gleichzeitig bitten wir die Bevölkerung, mit uns dafür zu sorgen, dass diese Anlage nie gebaut wird“, fordert Katrin Streeck, die ÖDP Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern.

Neun Anlegerfamilien haben für ihr Kapital eine renditenkräftige Anlage gesucht und meinen, diese auf der Halbinsel Bug in der Gemeinde Dranske gefunden zu haben. Die ÖDP lehnt die Pläne ab, fordert stattdessen einen uneingeschränkten Schutz der umliegenden Naturschutzgebiete. Das Baltic Island Eco Resort grenzt an die Naturschutzgebiete Nordwestufer Wittow mit der Kreptitzer Heide und Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft an. „Bei einer geplanten Investitionshöhe von 680 Millionen Euro kann jeder erahnen, dass die Grundstruktur der Insel verändert wird und das es sich um einen schweren Eingriff in die Landschaft handelt. Über die Rügenbrücke und  dem Ausbau der L296 kommen jetzt schon viel zu viele Urlauber auf die Insel. Laut dem Verein Insula Rugia kommen jährlich 18 mal mehr Urlauber auf die Insel als sie Einwohner zählt. Je tausend Einwohner gibt es etwa 90.000 Übernachtungen. Dagegen liegen die Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern bei 18.400 und in Deutschland bei 5.500“, kritisiert Katrin Streeck.

Geplant ist, dass auf der Halbinsel Bug eine Mega-Ferienanlage aus 285 Ferieneinheiten (Ferienhäuser und Apartments) mit 2.000 Betten  entstehen sollen. Dazu soll ein neues Touristenzentrum mit Geschäften, Kinos, einem Marktplatz und vielen anderen Einrichtungen dort gebaut werden. Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland soll hier eines der größten touristischen Projekte Europas in den nächsten Jahren vier Jahren entstehen. „Auch wenn die Investoren von einer kleinteiligen Anlage mit dörflichen Strukturen sprechen, lehnen wir diese Ferienanlage ab, weil diese Aussagen nur als Augenwischerei anzusehen sind. Bei der Größe  der Anlage kann ein Eingriff in die Natur gar nicht verhindert werden, weil viel zu viele Urlauber nach Rügen kommen“, schildert Katrin Streeck.

Von der Schaffung neuer Arbeitsplätze für die Inselbewohner wird erst gar nicht gesprochen. Vielmehr klagen heimische Gastronomen darüber, nicht genug Personal zu finden. Das Problem mit den Mitarbeitern will das Baltic Island Eco Resort durch noch mehr Häuser außerhalb der Ferienanlage lösen, wo diese wohnen sollen. Im Gegensatz zu den Regierungsparteien hat sich die ÖDP unter der Bevölkerung umgehört und ist auf eine klare Ablehnung der Ferienanlage gestoßen. Viele befürchten zu Recht, dass Rügen mit der Ferienanlage regelrecht von Urlaubern überschwemmt wird. Andere sehen allein schon im Bau der Anlage ein großes Problem. Neben dem Baulärm vor Ort werden zu viele Lkw mit Material Rügen durchfahren. „Die Folgen der immer fortschreitenden Umweltzerstörung werden immer deutlicher. Da muss man sich nur das Wetter der letzten Tage und die weltweiten Katastrophenmeldungen ansehen. Es wird Zeit, der Natur ein Stück wieder zurückzugeben. Die einstige militärische Anlage auf der Halbinsel Bug hätte nie vom Staat verkauft werden dürfen. Stattdessen hätte man alle Gebäuden abreißen müssen und das Gelände dem Naturschutzgebiet angliedern müssen. Die Grenzen des Wachstums sind weit überschritten. Zukünftige Generationen werden dafür die Folgen tragen müssen. Sogar mir ihrem eigenen Leben, wie man in den letzten Wochen gesehen hat“, betont Katrin Streeck.

Profil:

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) wurde 1982 als Bundespartei gegründet. Die ÖDP hat derzeit bundesweit über 8000 Mitglieder und über 530 Mandatsträger auf der Gemeinde-, Stadt- und Kreisebene, ist in Bezirkstagen vertreten, stellt Bürgermeister und stellv. Landräte und ist seit 2014 auch im Europaparlament vertreten, aktuell mit der Juristin Manuela Ripa aus Saarbrücken.

Damit zählt die ÖDP zu den neun größten Parteien Deutschlands.

Wer wir sind ...

Kernkompetenzen der ÖDP sind Klimaschutz, Artenschutz, Familienpolitik, Gemeinwohl-Ökonomie und Abkehr vom Wachstumswahn. Als erste Partei in Deutschland verzichtet die ÖDP bereits seit ihrer Gründung 1982 vollständig auf Konzernspenden. Damit will die ÖDP jedwedem Lobbyismus, der Korruption und Beeinflussung vorbeugen; denn nur so kann sie für unabhängige mutige Politikkonzepte einstehen. Die bislang größten Erfolge der ÖDP waren ihre Volksbegehren. Mit „Rettet die Bienen“ und der Einführung des Nichtraucherschutzes konnte sie wichtige Anliegen für den Schutz von Umwelt und Gesundheit durchsetzen.

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